An diesem Tag erlitt den Märtyrertod der Heilige ABADIR und seine Schwester IRA’I.
An diesem Tag erlitt den Märtyrertod der Heilige ABADIR und seine Schwester IRA’I. Abadir war der Sohn einer Schwester des Basilides, des Statthalters in Antiochia, und versah die Stelle seines Vaters als Anführer der Truppen. Abadir hatte ein Zimmer in seinem Hause, worin er betete. Da erschien ihm der Herr Christus mitten in der Nacht und sprach zu ihm: Steh auf, nimm Deine Schwester Ira’i mit Dir und geh in das Land Ägypten, damit Du mit der Märtyrerkrone gekrönt wirst. Ich werde einen Mann, namens Samuel, bestimmen, dass er für eure Leichen Sorge trägt und euch in Leichentücher hüllt. Der Herr grüßte ihn zum Abschied und stieg auf zum Himmel. Dieselbe Vision hatte auch Abadirs Schwester. Eine Stimme sprach: Gehorche Deinem Bruder und widersetze Dich nicht seinem Willen. Als sie aufwachte, zitterte sie, ging zu ihrem Bruder, erzählte ihm den Traum und beteuerte, dass sie sich ihm nicht widersetzen wolle. Sie gaben sich gegenseitig das Versprechen, dass sie fortgehen und ihr Blut für den Namen Christ vergießen wollten. Als ihre Mutter dies erfuhr, zerriss sie ihre Kleider, ebenso ihre Dienerinnen. Sie begaben sich alle zu dem Heiligen Abadir. Seine Mutter hörte nicht auf, ihn zu beschwören, dass er nicht ein Märtyrer werden möge, bis Abadir der Mutter schwor, dass er wegen des Martyriums nicht mit Diokletianus reden wolle. Da beruhigte sich ihr Herz und sie schwieg. Denn sie dachte nicht, dass er an einen anderen Ort gehen würde, um den Märtyrertod zu suchen. Abadir wechselte nun jede Nacht seinen Anzug, ging verstohlen hinaus und holte beständig Wasser für die Gefangenen die ganze Nacht hindurch. Er schärfte dem Wärter ein, niemandem etwas zu sagen, sonst würde er ihm den Kopf abschlagen. Danach hatte Abadir eine zweiten Traum; der erinnerte ihn an das Fortgehen. Er nahm also seine Schwester mit und kam nach der Stadt Alexandria. Hier erkannten einige der Soldaten, dass er der Anführer Abadir sei. Er lachte dazu und sagte: Es haben mich schon viele für Abadir gehalten, aber ich bin ihm nur ähnlich. An einem anderen Orte wurde Abadir wieder erkannt, doch er verleugnete sich selbst. Abadir und seine Schwester verließen dann Alexandria und begaben sich nach Misr, wo sie den Heiligen Abakaragon fanden, welchem sich der Heilige Abadir zu erkennen gab. Abakaragon segnete Abadir und begleitete ihn nach Tamuh, wo sie in die Kirche traten und die Jungfrau zu ihnen redete. Von hier kamen sie nach Aschmunein und trafen mit dem Priester Samuel zusammen, welcher mit ihnen am anderen Morgen nach Anssina ging. Hier bekannten sie sich vor dem Statthalter Arianus zu dem Glauben an Christus. Da belegte er sie mit schweren Strafen. Der Heilige Abadir bat Christus, dass er ihn durch die Strafen in seinem Glauben stärke und so auch seine Schwester Ira’i. Da nahm der Herr die Seele der beiden und führte sie nach dem himmlischen Jerusalem. Sie sahen diese herrlichen Reiche und kehrten dann zu ihren Körpern zurück. Zuletzt wollte der Herr ihr Urteil schreiben. Arianus sprach zu Abadir: Ich beschwöre Dich bei Deinem Gott, dass Du mir sagst, wie Du heißt und wer Du Bist. Abadir sprach zu ihm: Schwöre mir, dass Du von Deinem Vorsatz nicht abgehen und meinem Leben ein Ende machen willst. Als Arianus ihm dies geschworen hatte, fuhr Abadir fort: Ich bin der Anführer Abadir. Da rief der Statthalter aus: Wehe mir! Oh, mein Herr! Ich sterbe vor Dir, warum hast Du mir nicht gesagt, dass Du mein Herr seiest, dass ich Dich auf solche Weise gestraft habe. Der Heilige Abadir antwortete: Fürchte Dich nicht, denn Du wirst die Märtyrerkrone erlangen, weil der Kaiser mich bei Dir suchen wird, und wenn er hört, dass Du mich getötet hast, und er mich nicht findet, wird er Dich ergreifen lassen und Dich strafen, dann wirst Du sterben im Namen Christi. Nun mach schnell und sprich über uns das Urteil. Da schrieb Arianus das Urteil über den Heiligen Abadir und seine Schwester Ira’i, zu Ende. Es wurden ihnen die Köpfe abgeschlagen, dann breitete man schöne Kleider aus und hüllte ihre Leichen darin ein. Der Priester Samuel nahm die Leichen mit sich in seine Wohnung bis die Zeit der Verfolgung vorüber war. Da wurde ihnen in der Stadt Assiut eine schöne Kirche gebaut. Ihre Gebete seien mit uns. Amen!