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An diesem Tage des Jahres 357 n.Chr. ging zur Ruhe der Heilige AMONIOS

An diesem Tage des Jahres 357 n.Chr. ging zur Ruhe der Heilige AMONIOS. * Dieser Heilige wurde in der Nähe von Mariut im Jahre 294 n.Chr. geboren. Der Heilige Amonios stammte, wie sein Kamerad Antonius, aus einer christlichen Familie, die wohlhabend war. Der Heilige Amonios hatte seine Eltern früh verloren. Sein Onkel übernahm die Vormundschaft über den Knaben Amonios. Der Heilige Amonios zeigte viel Neigung für ein eheloses, heiliges Leben. Sein Onkel aber verlobte den Knaben Amonios mit einem reichen Mädchen. Dies gegen seinen Willen. Amonios blieb nichts übrig, als den Befehl seines Onkels zu befolgen und sich mit dem Mädchen zu verloben. Amonios suchte aber das Herz des Mädchens mit vielen, geistlichen Sprüchen zu beeinflussen und es für Christus zu gewinnen. Dies gelang ihm, so dass das Mädchen schließlich zu einem heiligen, ehelosen Leben neigte. Sie wünschte auch, eine richtige Braut Christi zu sein. Nun kamen beide überein, dass sie zwar den Ehevertrag annehmen werden, weiterhin aber als Bruder und Schwester leben wollten. Sie harrten in dieser Lebensweise eine lange Zeit aus und blieben beide keusch und rein. Es vergingen 17 Jahre. Danach ging die Frau des Heiligen zur seligen Ruhe. * Der Heilige Amonios hatte einen Traum, in dem der Heilige Antonius ihn aufforderte, Mönch zu werden. Als er erwachte, stand er sogleich auf und ging zum Heiligen Isidorus, welcher ihn mit der heiligen Mönchskleidung bekleidete. Amonios blieb bei ihm. Danach begab sich Amonios nach dem Berge Tuna und baute sich hier eine Höhle. Amonios übte sich in vielen, gottesdienstlichen Handlungen Tag und Nacht. Der Teufel beneidete Amonios und kam zu ihm in Gestalt einer Nonne. Als der Teufel an die Tür der Höhle klopfte und Amonios öffnete, blieb es ihm nicht verborgen, dass es der Teufel sei. Amonios forderte die Nonne auf, mit ihm zu beten, aber der Teufel folgte Amonios nicht und zeigte dadurch seine Schlechtigkeit. Der Teufel verwandelte seine Gestalt und wurde zu einer Lichtschlange. Hierauf sprach der Teufel zu dem Heiligen: Ich will gehen und meinen großen Krieg gegen Dich beginnen. Der Teufel ging und senkte sich in das Herz einer jungen Frau. Er gab ihr ein, dass sie den Heiligen Amonios durch ihren Umgang in der Sünde stürzen solle. Sie zog also ihr schönstes Kleid an, ging am Abend zu Amonios und begann, an die Türe der Höhle zu klopfen. Sie sagte: Ich bin eine fremde Frau und habe mich auf dem Wege verirrt. Es ist schon Abend geworden, darum lass mich nicht alleine draußen, damit mich nicht die wilden Tiere fressen und Du für mein Verderben verantwortlich gemacht wirst. Als Amonios ihr die Türe der Höhle öffnete und die List des Teufels erkannte, welcher sie schickte, fing Amonios sogleich an, die Frau aus den göttlichen Büchern zu ermahnen, sie in Furcht vor den Strafen der Hölle zu setzen, die für die Sünder bestimmt sind und ihr die Freude und die Seligkeit vorzustellen, welche den Gerechten bestimmt ist. Sofort öffnete der Herr die Augen ihres Herzens, damit sie verstehe, was Amonios sagte. Sie zog das Kleid aus, fiel weinend vor seinen Füßen nieder und bat Amonios, dass er sie annehme und ihre Seele rette. Nun rasierte Amonios ihr den Kopf, zog ihr ein Kleid aus Haaren an und sie fing an, viele gute Werke zu verrichten, so dass sie darin die Männer und die älteren Heiligen übertraf, weil die Frau jede Nacht 1200 Gebete sprach und bei Tag ebenso viel und alle zwei oder drei Tage, sowie freitags fastete. Als der Teufel sich von dieser Seite verhindert sah, versuchte er es auf eine andere Weise. Er zog nämlich Mönchskleider an, zog von einem Kloster zum anderen, und erzählte den Mönchen unter Weinen, dass Abba Amonios eine Frau geheiratet habe, welche bei ihm in der Höhle sei. Dadurch beschimpfte der Teufel die Mönche und machte ihnen die Mönchskleidung verächtlich. Als Abba Apollo von dieser Sache hörte, nahm er Abba Jossab und Abba Nuhy mit sich und ging nach dem Berge Tuna zu dem Heiligen Abba Amonios. Als sie an die Türe klopften und die Frau hinaustrat, hielten sie die Sache für wahr, zumal, da Amonios selbst sie „die Heuchlerin“ nannte. Nachdem sie eingetreten waren und gebetet hatten, setzten sie sich, um sich bis zum Abend über die großen Werke Gottes zu unterhalten. Dann sprach Abba Amonios: Wir wollen nach der Heuchlerin sehen. Die hat uns ein wenig Brot gebacken. Als sie heraustraten, fanden sie dieselbe in dem Ofen, welcher vom Feuer glühend heiß war. Sie hatte ihre Hände ausgestreckt und betete darin. Sie wunderten sich darüber aufs Höchste. Zugleich nahmen sie das Brot und aßen. In der selben Nacht machte der Engel dem Abba Apollo mit der Geschichte der Heuchlerin und des Heiligen Abba Amonios bekannt, dass der Herr sie nur deshalb an diesem Tage hierher habe kommen lassen, damit sie bei dem seligen Ende der Heuchlerin zugegen wären. In der dritten Stunde der Nacht brannte die Heuchlerin in einer heftigen Glut. Sie fiel demütig nieder vor dem Herrn und befahl ihm ihren Geist. Sie hüllten sie in prächtige Totenkleider und begruben sie. Abba Amonios fing an, ihnen von ihren großen Tugenden zu erzählen und dass sie 18 Jahre bei ihm gewesen sei, ohne jemals ihr Gesicht in die Höhe gehoben zu haben, um einen Menschen anzusehen. Niemand habe ihr Gesicht gesehen. Ihre Speise bestand aus Brot und Salz. Kurz darauf ging auch der Heilige Abba Amonios zur seligen Ruhe ein. Sein Gebet sei mit uns. Amen!