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Die Herstellung des Brotes der Eucharistie

Die Herstellung des Brotes der Eucharistie

Seitdem der Mensch das Brot gemacht hat, hat es eine wesentliche Position im menschlichen Leben. Es ist ein Symbol des Lebens selbst. Das Wort Brot und Fleisch haben in Hebraeisch und Aramaeisch die gleiche Aussprache. Seit den Anfaengen der Zivilisation, haben die alten Aegypter Brot gebacken. Es war kein einfaches, normales Brot, sondern sie setzten darauf Zeichen und Stempel, die bis in das christliche Zeitalter benutzt wurden. Dann wandelten sie sich in christliche Zeichen wie z.B. "die Taube"und “das Kreuz”, das Zeichen des Lebens. Dies sind die Zeichen, die auf die Stempel des Brotes in Akhmim gefunden wurden. Sie sind aus dem Anfang der christlichen Zeit in der Kultur dieser Laender. Es ist bekannt, dass alle alten Kirchen, die die Tradition der Apostel folgten, verschiedene Stempel auf dem Brot, das in der Eucharistie verwendet wird, benutzten, wie z. B. die Griechen, die Assyrer und die Armenier. Diese alle haben die gleiche christliche Erbe, die vor der Teilung der Kirche reicht. Der Stempel auf dem Brot vor der Heiligung, waehrend des Backens ist ein klarer geistiger Hinblick.

Die Form des Stempels und seinen Platz auf dem Brot bestimmt die Art der Brotteilung beim Gebet. Dies ist ein allgemeines Prinzip bei allen koptischen Kirchen, insbesondere in der Koptisch-Orthodoxen Kirche. Das heilige Brot unserer Kirche ist die Zusammenfassung der christlichen apostolischen Erfahrung im Verstaendnis der Liturgie und der Beziehung Christus zur Kirche in der Eucharistie. Alle Zeichen auf dem Brot erklaeren in einfacher und tiefgruendiger Weise alle Phasen der Messe und unsere Beziehung zu Christus in der Eucharistie . 

Wenn wir die Form des heiligen Brotes naeher betrachten, wird uns klar, dass der Kreis das Universum darstellt. Geistig stellt sie die Umfassung der Erloesung. Christus wird mit dem Viereck in der Mitte des heiligen Brotes symbolisiert. Es wird “Asbadikon” genannt. Asbadikon ist die Verzerrung eines griechischen Wortes, das Herr bedeutet, d.h. Christus selbst. Christus ist in der Mitte mit zwoelf Kreuzen um ihn, die die zwoelf Apostel darstellen. 

In einigen alten Euchologion (Gebetsbuch der koptischen Liturgie) wird das Asbadikon der Eckenstein genannt. Wer die Technik der Gebaeude in Palestin kennt, weiss, dass das der Grundstein in der Mitte der Kuppel ist und sie schliesst. Er hat die Form eines Kreuzes und ist der letzte Stein, der gesetzt wird. Er vervollstaendigt den Bau. In der Tat ergaenzt er das Gebaeude, staerkt es und gibt ihm die Standhaftigkeit. Die Rundung des heiligen Brotes sehen wir in der Kuppel ueber dem Altar, weil sie das Universum reflektiert. “So seid ihr nun nicht mehr Gaeste und Fremdlinge, sondern Mitbuerger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefuegt waechst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.” (Eph.2, 19-22) 

Der Apostel Paulus erklaert den Grund fuer diese Einheit : “Denn ein Brot ist's: So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.” (1 Kor 10,17) 

Die Herstellung des Brotes der Eucharistie

1)   Der Teig : Die Hefe wird in einer Wassermenge entsprechend der gewuenschten Menge des Brotes aufgeloest. Das Mehl wird dazugegeben und gruendlich geknetet. Das Wasser wird allmaehlich hinzugegeben, um die Haerte und Dehnbarkeit des Teiges zu kontrollieren. Der Teig darf nicht zu hart sein, sondern muss eine durchschnittliche Flexibilitaet haben.

2) Der Teig wird nach der gewuenschten Groesse des Brotes  geschnitten. Jede Groesse hat einen eigenen Stempel. Das Brot wird dann auf Holzpaletten gelegt und mit Tuechern bedeckt. Es ist ratsam, den Teig mit kirchlichen Stoffen abzudecken, damit die Deckel nur fuer das Brot verwendet werden. Das Brot muss gut gedeckt sein, damit der Teig nicht trocken wird, sonst veraendert sich die Form des Brotes und ist dann nicht geeignet als Brot fuer die Kommunion.

3)   Das Klopfen und Stempeln : Das heilige Brot wird geklopft und gestempelt in der gleichen Reihenfolge des Schneidens. Wie gesagt die Stempel je nach der gewuenschten Groesse, damit die Form des Brotes nicht beinflusst wird und der Stempel klar und angemessen fuer die Groesse des Brotes ist. Die Kanten des Stempels muessen prominent sein, die Kreuze und Worte klar. Dies erleichtert das Drucken und der Stempel ist sichtbar. Dann wird das Brot auf die Paletten gelegt und zur Gaerung gelassen.

4)   Das Loechern : Das Brot der Eucharistie wird nach der Gaerung durchloechert, nicht vorher, denn die Loecher beinflussen die Aktivitaet der Hefe. Der Bohrer muss fuer die Groesse des Brotes geeignet sein. Die Loecher duerfen weder gross noch klein sein, denn die Loecher werden enger, wenn das Brot in den Ofen gelegt wird. Falls die Loecher beim Backen zu eng werden, kann man sie wieder erweitern. Die Zahl der Loecher ist fuenf, drei auf der rechten Seite und zwei auf der linken Seite.

5) Das Backen : Das gute Backen des heiligen Brotes erfolgt auf Sparflamme. Intensives Feuer macht das Brot rissig und wird somit nicht geeignet fuer die Einreichung als Kommunion. Das Brot der Kommunion muss ohne Makel sein. Das intensive Feuer macht das Brot knusprig und Teile davon fallen in dem Tablett zurueck.

Der Grund fuer das Zurueckfallen der Teile in dem Tablett

1.  Das Brot steht lange in der Luft vor dem Backen

2.  Backen vor der Vollstaendigung der Gaerung

3.  Mangel an Sorge um den Teig

4.  Backen in starker Hitze

Das Brot

Jesus versprach den Juengern, das Geheimnis der Eucharistie zu geben. Er bereitete sie dafuer vor, in dem er ihnen sagte, “Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde fuer das Leben der Welt.” (Joh 6 : 51.52)

Das Brot und seine Bedingungen gemaess der Lehre der Kirche

1. Muss aus reinem Weizenmehl sein

2. Muss gegaert sein

3. Muss spezielles charakteristisches Brot sein

4. Muss frei von Salz sein

Die Form des Brotes

1)   Das Brot hat eine runde Form, in der Form der Sonnenscheibe, die Waerme und Licht erzeugt. Wenn wir bei der Kommunion vom heiligen Koerper essen, fliesst in uns die Gnade, die von der Sonne der Gerechtigkeit Jesus Christus kommt. Es scheint auch in uns das Licht Christi, das die Finsternis der Suende aus unserem Leben vertreibt. Die Form des Kreises verweist auch auf die Ewigkeit des Herrn Jesus Christus (unbegrenzt). Der Kreis hat keinen bekannten Anfang und kein Ende. So ist der Herr Jesus Christus. Er hat weder einen Anfang der Tage noch ein Ende. Er ist der Bestehende seit Urzeiten und der fuer ewig Existierende. Er hat ueber sich selbst gesagt: Ich bin das A und das Z, der Anfang und das Ende.

2)   Fuenf Loecher .   Die fuenf Loecher im heiligen Brot beziehen sich auf die Wunden Christis, zwei Loecher in seinen Haenden, das Loch in seinen Fuessen, mit der Speerspitze erstochen, und der Dornenkrone.  Drei Loecher auf der rechten Seite und zwei Loecher auf der linken Seite sind auf das Heilige Brot hergestellt und wird dann zur Gaerung gelassen. Dies ist ein Hinweis, dass Christus am Kreuz unsere Suenden mit ihm trug. Das Backen im Ofen und das Feuer ist ein Zeichen fuer die Schmerzen, die Christus gelitten hat. Die fuenf Loecher helfen beim Backen, dass keine Risse im Brot erscheinen, damit das Brot makellos ist wie Jesus, das echte Lamm. Diese Loecher erinnern uns auch an die tiefe Liebe Gottes zu uns. Trotz unserer vielen Suenden gab er uns seinen gerissenen, durchloechterten Leib zu essen. Er gab uns auch sein Blut, das aus diesen Wunden geblutet hat zu trinken, und damit ewiges Leben.

3) Das Kreuz in der Mitte mit zwoelf Kreuzen herum : Der Teig wird geschnitten, um das Brot zu formen und zu stempeln. Der Stempel hat in der Mitte ein grosses Kreuz und zwoelf Kreuzen herum, als Vertreter der Juenger, den Kern der ersten Kirche und Jesus Christus selbst der Eckstein. Das grosse Kreuz in der Mitte bezieht sich auf Jesus Christus, deshalb wird der Teil des heiligen Brot, das dieses Kreuz in der Mitte haelt, als "Asbadikon" gennant, der “Teil des Herrn”. Dies ist das Stueck, das der Priester in den Becher eintaucht  und damit den Koerper dreimal im letzten Teil der Goettlichen Liturgie abzeichnet vor der Anerkennung. Dann legt er ihn wieder in den Kelch bis zur Zeit der heiligen Kommunion. Die zwoelf Kreuze um das mittlere Kreuz beziehen sich auf die zwoelf Apostel, die Juenger Christis. Dies weist auf die Existenz von Jesus Christus immer in der Mitte seiner Juenger. "Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! " (Lukas 24, 36)

(4)   Drei Heiligungen drauf:  Auf dem Brot  gibt es in der Mitte ein relativ grosses Kreuz mit zwoelf Kreuzen herum in einem Kreis mit der Inschrift "Agios Otheas"  Geheiligt sei Gott (dreimal). Gott umgibt seine Kirche in der Welt. Er ist in ihrer Mitte, damit sie nicht erschuettert wird.   Die drei Heiligungen  "Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Lebendiger, der nicht stirbt" ist in einer Kreisform rund um das Brot herumgeschrieben. Es ist ein  Gebet, das wir in jeder Stunde der Stundengebete sagen und das wir vor dem Lesen der Bibel in der Liturgie sagen. Es ist eine Bestaetigung, dass das, was wir eigentlich nehmen, der Koerper Christus, der Sohn Gottes ist.