Amba Severus, Patriarch von Antiochia
Amba Severus, Patriarch von Antiochia
Der heilige Amba Severus, Patriarch von Antiochia, Lehrer des orthodoxen Glaubens ging zur Ruhe am 14. Amschir 538 n.Chr. Dieser Heilige stammte aus Kleinasien. Sein Grossvater war Bischof und hiess gleichfalls Severus. Er war auf der Versammlung zu Ephesus zugegen gewesen. Der Grossvater hatte einen Traum, in dem jemand zu ihm sagte : Deinem Sohne wird ein Sohn geboren werden, welcher den orthodoxen Glauben aufrichten wird; sein Name wird wie der Deinige sein. Als nun dieser Bischof selig entschlafen und seinem Sohne dieser Heilige Severus geschenkt war, nannte er ihn Severus, nach dem Traume des Grossvaters. Der Knabe wurde in der Sprache und danach auch in den kirchlichen Wissenschaften unterrichtet. Als Severus eines Tages zur Stadt hinausgegangen war, traf er einen Einsiedler, welcher ausserhalb der Stadt wohnte. Der rief Severus zu und sprach : Glueck mit Dir, oh, Severus, Lehrer des orthodoxen Glaubens und Patriarch von Antiochia! Da wunderte sich Severus, wie dieser ihn bei seinem Namen nannte, da er ihn gar nicht kannte und wie er wusste, was aus ihm werden wuerde. Danach nahm dieser Heilige Severus an vortrefflichen Eigenschaften zu. Severus wurde Moench in dem Kloster des heiligen Romanus und zeigte eine zunehmende Froemmigkeit. Severus verrichtete grosse Andachtsuebungen. Sein Ruf breitete sich aus, wie das heilige Evangelium sagt (Matth.5,14) dass eine Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen bleibt. Als dann der Patriarch von Antiochia selig entschlafen war, kamen die Bischoefe und Gelehrten uebrein, den Vater Severus an seine Stelle zu setzen. Sie nahmen ihn mit Gewalt fest und ernannten ihn zum Patriarchen auf dem Stuhle von Antiochia im Jahre 512 n.Chr. Da wurde die Kirche erleuchtet durch die Regierung dieses heiligen Vaters Severus auf der ganzen bewohnten Erde, weil seine Aussprueche zu den Gegnern in allen Laendern gelangten, und bei ihnen, wie ein zweischneidiges Schwert, einschnitten. Severus hatte seine Stelle erst kurze Zeit bekleidet. Da starb der Kaiser und es kam ein anderer auf den Thron, welcher der Ansicht der Versammlung von Chalkedonia folgte. Er hiess Justinianus. Die Kaiserin, namens Theodora, war orthodox. Der Kaiser war ein Gegner der Ansichten des heiligen Severus. Er liess ihn zu sich kommen und empfing Severus ehrenvoll. Da Severus aber seiner Meinung nicht nachgeben wollte, wurde der Kaiser sehr zornig und dachte, Severus einschuechtern zu koennen, um ihn zum Gehorsam zu zwingen. Als Severus dem Kaiser nicht beistimmen wollte, beschloss dieser, ihn zu toeten. Die fromme Kaiserin wusste darum und gab Severus den Rat, vor seinem Angesicht zu fliehen. Der heilige Severus ging also heimlich fort, weil Gott nicht wollte, dass er schon in dieser Zeit zur Ruhe ginge. Gott wollte Severus behueten, zum Nutzen fuer viele, besonders in Aegypten, weil hier die verderblichen Lehren schon um sich gegriffen hatten. Severus kam nach Aegypten und durchzog die Staedte und Kloester in Moenchskleidung. Severus festigte die Glaeubigen und liess sich in der Stadt Sacha nieder, bei einem heiligen, christlichem Archontan, namens Dorotheus. Severus verrichtete viele Zeichen und ausserordentlichen Wunder. Severus war fortwaehrend bemueht, das Volk zu unterrichten und im orthodoxen Glauben zu staerken, bis er in der Stadt Sacha zur ewigen Ruhe einging. Nach seinem Hinscheiden wurde sein Koerper nach dem sogenannten Krystall-Kloster gebracht. Sein Gebet und seine Segenswuensche moegen mit uns sein und uns behueten. Amen!