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DAS BUCH JESUS SIRACH Kapitel 4

Kapitel 4

Mildtätigkeit: 4,1-10

41 Mein Sohn, entzieh dem Armen nicht den Lebensunterhalt und lass die Augen des Betrübten nicht vergebens warten! 2 Enttäusche den Hungrigen nicht und das Herz des Unglücklichen errege nicht! 3 Verweigere die Gabe dem Bedürftigen nicht 4 und missachte nicht die Bitten des Geringen! 5 Verbirg dich nicht vor dem Verzweifelten und gib ihm keinen Anlass, dich zu verfluchen. 6 Schreit der Betrübte im Schmerz seiner Seele, so wird Gott, sein Fels, auf sein Wehgeschrei hören. 7 Mach dich beliebt in der Gemeinde, beuge das Haupt vor dem, der sie führt. 8 Neige dem Armen dein Ohr zu und erwidere ihm freundlich den Gruß! 9 Rette den Bedrängten vor seinen Bedrängern; ein gerechtes Gericht sei dir nicht widerwärtig. 10 Sei den Waisen wie ein Vater und den Witwen wie ein Gatte! Dann wird Gott dich seinen Sohn nennen, er wird Erbarmen mit dir haben und dich vor dem Grab bewahren.

Der Weg zum Leben: 4,11-19

11 Die Weisheit belehrt ihre Söhne, sie mahnt eindringlich alle, die auf sie achten. 12 Wer sie liebt, liebt das Leben, wer sie sucht, wird Gott gefallen. 13 Wer sie ergreift, findet Ehre beim Herrn und wird unter Gottes Segen leben. 14 Der Dienst an ihr ist Dienst am Heiligtum; wer sie liebt, den liebt der Herr. 15 Wer auf mich hört, wird gerecht richten, wer mir zuhört, wohnt in meinen innersten Kammern. 16 Hat er Vertrauen zu mir, wird er mich erlangen, auch seine Nachkommen werden mich besitzen. 17 Denn unerkannt gehe ich mit ihm und prüfe ihn durch Versuchungen. Furcht und Bangen lasse ich über ihn kommen, bis sein Herz von mir erfüllt ist. 18 Dann wende ich mich ihm zu, zeige ihm den geraden Weg und enthülle ihm meine Geheimnisse. 19 Weicht er ab, so verwerfe ich ihn und überlasse ihn denen, die ihn vernichten.

Die Gottesfurcht im Leben der Gemeinschaft: 4,20 - 18,14

Die echte und die falsche Scham: 4,20-30

20 Mein Sohn, achte auf die rechte Zeit und scheue das Unrecht! Deiner selbst sollst du dich nicht schämen müssen. 21 Es gibt eine Scham, die Sünde bringt, und eine Scham, die Ehre und Ruhm einträgt. 22 Sei nicht parteiisch, dir selbst zum Schaden, strauchle nicht, dir selbst zum Fall. 23 Halte zur rechten Zeit dein Wort nicht zurück, verbirg deine Weisheit nicht! 24 Denn die Weisheit zeigt sich in der Rede und die Einsicht in der Antwort der Zunge. 25 Widerstreite der Wahrheit nicht; deiner Torheit sollst du dich schämen. 26 Schäme dich nicht, von der Sünde umzukehren, leiste nicht trotzig Widerstand! 27 Unterwirf dich nicht dem Toren, nimm keine Rücksicht auf den Herrscher! 28 Bis zum Tod setz dich ein für das Recht, dann wird der Herr für dich kämpfen. 29 Sei nicht prahlerisch mit deinen Worten und schlaff und matt in deinem Tun! 30 Spiel nicht in deinem Haus den Löwen, vor dem sich deine Knechte fürchten müssen.

Das rechte Verhalten gegen den Besitz: 4,31 - 5,8

31 Deine Hand sei nicht ausgestreckt zum Nehmen und verschlossen beim Zurückgeben.