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DIE PSALMEN Kapitel 109

Kapitel 109

Bitte um Hilfe gegen erbarmungslose Feinde

1091 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids.] Gott, den ich lobe, schweig doch nicht! 2 Denn ein Mund voll Frevel, ein Lügenmaul hat sich gegen mich aufgetan. Sie reden zu mir mit falscher Zunge, 3 umgeben mich mit Worten voll Hass und bekämpfen mich ohne Grund. 4 Sie befeinden mich, während ich für sie bete, 5 sie vergelten mir Gutes mit Bösem, mit Hass meine Liebe. 6 Sein Frevel stehe gegen ihn auf als Zeuge, ein Ankläger trete an seine Seite. 7 Aus dem Gericht gehe er verurteilt hervor, selbst sein Gebet werde zur Sünde. 8 Nur gering sei die Zahl seiner Tage, sein Amt soll ein andrer erhalten. 9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden und seine Frau zur Witwe. 10 Unstet sollen seine Kinder umherziehen und betteln, aus den Trümmern ihres Hauses vertrieben. 11 Sein Gläubiger reiße all seinen Besitz an sich, Fremde sollen plündern, was er erworben hat. 12 Niemand sei da, der ihm die Gunst bewahrt, keiner, der sich der Waisen erbarmt. 13 Seine Nachkommen soll man vernichten, im nächsten Geschlecht schon erlösche sein Name. 14 Der Herr denke an die Schuld seiner Väter, ungetilgt bleibe die Sünde seiner Mutter. 15 Ihre Schuld stehe dem Herrn allzeit vor Augen, ihr Andenken lösche er aus auf Erden. 16 Denn dieser Mensch dachte nie daran, Gnade zu üben; er verfolgte den Gebeugten und Armen und wollte den Verzagten töten. 17 Er liebte den Fluch - der komme über ihn; er verschmähte den Segen der bleibe ihm fern. 18 Er zog den Fluch an wie ein Gewand; der dringe wie Wasser in seinen Leib, wie Öl in seine Glieder. 19 Er werde für ihn wie das Kleid, in das er sich hüllt, wie der Gürtel, der ihn allzeit umschließt. 20 So lohne der Herr es denen, die mich verklagen, und denen, die Böses gegen mich reden. 21 Du aber, Herr und Gebieter, handle an mir, wie es deinem Namen entspricht, reiß mich heraus in deiner gütigen Huld! 22 Denn ich bin arm und gebeugt, mir bebt das Herz in der Brust. 23 Wie ein flüchtiger Schatten schwinde ich dahin; sie schütteln mich wie eine Heuschrecke ab. 24 Mir wanken die Knie vom Fasten, mein Leib nimmt ab und wird mager. 25 Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen. 26 Hilf mir, Herr, mein Gott, in deiner Huld errette mich! 27 Sie sollen erkennen, dass deine Hand dies vollbracht hat, dass du, o Herr, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen - du wirst segnen. Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen. 29 Meine Ankläger sollen sich bedecken mit Schmach, wie in einen Mantel sich in Schande hüllen. 30 Ich will den Herrn preisen mit lauter Stimme, in der Menge ihn loben. 31 Denn er steht dem Armen zur Seite, um ihn vor falschen Richtern zu retten.