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DAS BUCH NAHUM Kapitel 3

Kapitel 3

Weheruf und Klage: 3,1-7

31 Weh der Stadt voll Blutschuld; sie ist nichts als Lüge. Voll von Raffgier ist sie, vom Rauben lässt sie nicht ab. 2 Knallen von Peitschen und Gedröhn rasselnder Räder, rennende Pferde und holpernde Wagen. 3 Hetzende Reiter, flammende Schwerter, blitzende Lanzen, eine Menge Erschlagener, eine Masse von Toten, kein Ende der Leichen, man stolpert über die Leiber. 4 Und all das wegen der zahllosen Buhlschaften der Buhlerin, die von Anmut strahlte, die in Zauberkünsten Meisterin war; Völker verkaufte sie durch ihr Buhlen, Stämme durch ihre Zauberei. 5 Nun gehe ich gegen dich vor Spruch des Herrn der Heere. Deine Schleppe hebe ich auf bis über dein Gesicht und lasse die Völker deine Blöße sehen; die Königreiche sehen deine Schande. 6 Mit Kot bewerfe ich dich, gebe dich der Verachtung preis und mache dich zum Schaustück. 7 Dann wird es geschehen: Wer immer dich sieht, schreckt vor dir zurück und sagt: Verwüstet ist Ninive. Wer zeigt ihr Teilnahme? Wo soll ich dir einen Tröster suchen?

Spott über Ninive: 3,8-19

8 Bist du denn besser als No-Amon, das an Strömen lag, von Wasser rings umgeben, dessen Schutzwall ein Meer, dessen Mauern die Wasser waren? 9 Kusch war mächtig

und Ägypten kannte keine Grenze. Put und die Libyer zählten zu seinen Helfern. 10 Doch auch No-Amon musste in die Verbannung, zog in die Gefangenschaft. Auch seine Kinder wurden zerschmettert an den Ecken aller Gassen und über seine Vornehmen warf man das Los. Alle seine Großen wurden in Fesseln gelegt. 11 Auch du wirst betrunken, wirst ohnmächtig sein. Auch du wirst Schutz suchen vor dem Feind. 12 All deine Festungen sind Bäume mit frühen Feigen: Schüttelt man sie, dann fallen sie dem, der sie essen will, in den Mund. 13 Die Krieger in deiner Mitte - Weiber sind sie. Weit stehen deinen Feinden die Tore deines Landes offen; Feuer frisst deine Riegel. 14 Schöpf dir Wasser für die Belagerung, mach fest deine Festungen! Tritt in den Lehm, stampfe den Ton, halte die Ziegelform fest! 15 Dann wird das Feuer dich fressen, wird das Schwert dich vertilgen, wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, zahlreich wie die Wanderheuschrecken! 16 Du hast deine Händler zahlreicher gemacht als die Sterne am Himmel. Die Heuschrecken häuten sich und fliegen davon. 17 Deine Wächter sind wie Wanderheuschrecken, deine Beamten wie ein Schwarm von Heuschrecken, die sich an den Mauern lagern an einem kalten Tag. Geht die Sonne auf, so fliehen sie eilig davon. Man kennt ihren Ort nicht - wo sind sie hin? 18 Deine Hirten schlummern, König von Assur; deine Mächtigen ruhen. Dein Volk ist über die Berge zerstreut und keiner sammelt es. 19 Keine Linderung gibt es für deinen Zusammenbruch, unheilbar ist deine Wunde. Jeder, der hört, was man von dir erzählt, klatscht über dich in die Hände. Denn wen traf nicht deine Schlechtigkeit zu jeder Zeit?