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DAS BUCH IJOB Kapitel 39

Kapitel 39

391 Kennst du der Steinböcke Wurfzeit, überwachst du das Werfen der Hirsche? 2 Zählst du die Monde, die tragend sie füllen, kennst du die Zeit ihres Wurfs? 3 Sie kauern sich, werfen ihre Jungen, werden los ihre Wehen. 4 Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien, laufen hinaus und kehren nicht zu ihnen zurück. 5 Wer hat das Maultier freigelassen, des Wildesels Fesseln, wer schloss sie auf? 6 Ich gab ihm zur Behausung die Steppe, zu seiner Wohnung die salzige Trift. 7 Er verlacht das Lärmen der Stadt, hört nicht des Treibers Geschrei. 8 Die Berge sucht er nach Weide ab, jeglichem Grün spürt er nach. 9 Wird dir der Wildstier dienen wollen, bleibt er an deiner Krippe zur Nacht? 10 Hältst du am Seil ihn in der Furche, pflügt er die Täler hinter dir her? 11 Traust du ihm, weil er so stark ist? Überlässt du ihm deine Arbeit? 12 Glaubst du ihm, dass er wiederkommt und deine Saat auf die Tenne bringt? 13 Lustig schlägt die Straußenhenne die Flügel. Ist ihre Schwinge darum so wie die des Storches und Falken? 14 Nein, sie gibt der Erde ihre Eier preis, lässt sie erwärmen im Sand, 15 vergisst, dass sie ein Fuß zerdrücken, das Wild des Feldes sie zertreten kann; 16 sie behandelt ihre Jungen hart wie Fremde; war umsonst ihre Mühe, es erschreckt sie nicht. 17 Denn Gott ließ sie Weisheit vergessen, gab ihr an Verstand keinen Teil. 18 Im Augenblick aber, wenn sie hochschnellt, verlacht sie das Ross und seinen Reiter. 19 Gabst du dem Ross die Heldenstärke, kleidest du mit einer Mähne seinen Hals? 20 Läßt du wie Heuschrecken es springen? Furchtbar ist sein stolzes Wiehern. 21 Es scharrt im Tal und freut sich, zieht mit Macht dem Kampf entgegen. 22 Es spottet der Furcht und kennt keine Angst und kehrt nicht um vor dem Schwert. 23 Über ihm klirrt der Köcher, Speer und Sichelschwert blitzen. 24 Mit Donnerbeben wirbelt es den Staub auf, steht nicht still beim Klang des Horns. 25 Sooft das Horn hallt, wiehert es «hui» und wittert den Kampf schon von weitem, der Anführer Lärm und das Schlachtgeschrei. 26 Kommt es von deiner Einsicht, dass der Falke sich aufschwingt und nach Süden seine Flügel ausbreitet? 27 Fliegt auf dein Geheiß der Adler so hoch und baut seinen Horst in der Höhe? 28 Auf Felsen wohnt und nächtigt er, auf der Felsenzacke und an steiler Wand. 29 Von dort erspäht er die Beute, seine Augen schauen ins Weite. 30 Nach Blut schon gieren seine Jungen; wo Erschlagene sind, ist er zur Stelle.