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DAS BUCH IJOB Kapitel 27

Kapitel 27

Die Unschuldsbeteuerung vor den Freunden: 27,1-6

271 Dann setzte Ijob seine Rede fort und sprach: 2 So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzog, der Allmächtige, der meine Seele quälte: 3 Solange noch Atem in mir ist und Gottes Hauch in meiner Nase, 4 soll Unrecht nicht von meinen Lippen kommen, noch meine Zunge Falsches reden. 5 Fern sei es mir, euch Recht zu geben, ich gebe, bis ich sterbe, meine Unschuld nicht preis. 6 An meinem Rechtsein halt ich fest und lass es nicht; mein Herz schilt keinen meiner Tage.

Der Untergang der Frevler: 27,7-23

7 Mein Feind sei wie ein Frevler, mein Gegner wie ein Bösewicht. 8 Denn was ist des Ruchlosen Hoffen, wenn er dahingeht, wenn Gott das Leben von ihm nimmt? 9 Wird Gott sein Schreien hören, wenn über ihn die Drangsal kommt? 10 Kann er sich des Allmächtigen erfreuen und Gott anrufen zu jeder Zeit? 11 Ich will euch belehren über Gottes Tun, nicht verhehlen, was der Allmächtige plant. 12 Ihr habt es ja alle selbst gesehen. Warum führt ihr nichtige Reden? 13 Das ist des Frevlers Anteil bei Gott, der Gewalttätigen Erbe, das sie vom Allmächtigen empfangen: 14 Werden zahlreich seine Söhne, fürs Schwert sind sie bestimmt; nie werden seine Kinder satt an Brot. 15 Was übrig bleibt, wird durch den Tod begraben und seine Witwen weinen nicht. 16 Häuft er auch Silber auf wie Staub und beschafft er sich Kleider wie Lehm: 17 er schafft sie zwar an; doch anziehen wird sie der Gerechte, das Silber wird der Schuldlose erben. 18 Er baut wie die Spinne sein Haus und wie die Hütte, die der Wächter aufstellt. 19 Reich legt er sich schlafen, nichts ist ihm genommen. Macht er die Augen auf, ist nichts mehr da. 20 Schrecken holt ihn ein wie eine Wasserflut, der Sturmwind trägt ihn fort bei Nacht. 21 Der Ostwind hebt ihn hoch, er muss dahin, er weht ihn weg von seinem Ort. 22 Er stürzt sich auf ihn schonungslos, seiner Gewalt will er entfliehen. 23 Man klatscht über ihn in die Hände und zischt ihn fort von seiner Stätte.