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DAS BUCH IJOB Kapitel 24

Kapitel 24

Der Übermut der Sünder: 24,1-17

241 Warum hat der Allmächtige keine Fristen bestimmt? Warum schauen, die ihn kennen, seine Gerichtstage nicht? 2 Jene verrücken die Grenzen, rauben Herden und führen sie zur Weide. 3 Den Esel der Waisen treiben sie fort, pfänden das Rind der Witwe. 4 Vom Weg drängen sie die Armen, es verbergen sich alle Gebeugten des Landes. 5 Sieh, wie Wildesel in der Steppe ziehen sie zu ihrer Arbeit aus; die Steppe suchen sie nach Nahrung ab, nach Brot für ihre Kinder. 6 Auf dem Feld schneiden sie des Nachts, halten im Weinberg des Frevlers Nachlese. 7 Nackt verbringen sie die Nacht, ohne Kleider, haben keine Decke in der Kälte. 8 Vom Regen der Berge sind sie durchnässt, klammern sich ohne Schutz an den Fels. 9 Von der Mutterbrust reißen sie die Waisen, den Säugling des Armen nehmen sie zum Pfand. 10 Nackt müssen sie gehen, ohne Kleid, hungernd tragen sie Garben. 11 Zwischen Mauern pressen sie Öl, treten die Kelter und müssen doch dürsten. 12 Aus der Stadt stöhnen Sterbende, der Erschlagenen Leben schreit laut. Doch Gott achtet nicht auf ihr Flehen. 13 Sie sind die Rebellen gegen das Licht; sie nehmen seine Wege nicht wahr, bleiben nicht auf seinen Pfaden. 14 Ist kein Licht, erhebt sich der Mörder, tötet Elende und Arme; in der Nacht gleicht er dem Dieb. 15 Auch des Ehebrechers Auge achtet auf Dämmerung. Kein Auge, sagt er, soll mich erspähen!, eine Hülle legt er aufs Gesicht. 16 Im Finstern bricht er ein in die Häuser; tagsüber verstecken sie sich; sie wollen nichts wissen vom Licht. 17 Denn Finsternis ist für sie der Morgen zugleich, denn mit ihren Schrecken sind sie wohl vertraut.

Das Ende der Frevler: 24,18-25

18 Schnell reißt ihn das Wasser fort; verflucht ist ihr Anteil auf Erden; nicht wendet er den Weg den Weinbergen zu. 19 Dürre und Hitze raffen das Schneewasser weg, die Unterwelt den Sünder. 20 Der Mutterschoß vergisst ihn, Gewürm labt sich an ihm; nie mehr wird an ihn gedacht; ja, wie Holz wird Frevel zerschmettert. 21 Er tut Böses der Unfruchtbaren, der Kinderlosen, keiner Witwe erweist er Gutes. 22 Gott reißt die Starken hinweg in seiner Macht; steht er auf, ist niemand seines Lebens sicher. 23 Sicherheit gibt er ihm, er traue darauf; aber seine Augen überwachen ihren Weg. 24 Sie kommen hoch für kurze Zeit, dann ist es aus. Sie werden umgebogen, alle mit der Faust gepackt und wie Ährenspitzen abgeschnitten. 25 Ist es nicht so? Wer straft mich Lügen und bringt meine Rede zum Schweigen?