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DAS BUCH HABAKUK Kapitel 2

Kapitel 2

Die Antwort Gottes: 2,1-5

21 Ich will auf meinem Wachtturm stehen,ich stelle mich auf den Wall und spähe aus, um zu sehen, was er mir sagt, was er auf meine Klage entgegnet. 2 Der Herr gab mir Antwort und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann. 3 Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus. 4 Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben. 5 Wahrhaftig, der Reichtum ist trügerisch, wer hochmütig ist, kommt nicht ans Ziel, wenn er auch seinen Rachen aufsperrt wie die Unterwelt und unersättlich ist wie der Tod, wenn er auch alle Völker zusammentreibt und alle Nationen um sich vereinigt.

Die Weherufe: 2,6-20

Über den Habsüchtigen: 2,6-8

6 Werden sie nicht alle ein Spottlied auf ihn anstimmen? Ja, sie werden ihn verhöhnen und sagen: Weh dem, der zusammenrafft, was nicht ihm gehört, und sich hohe Pfänder geben lässt. Wie lange wird er es noch treiben? 7 Plötzlich werden vor dir deine Gläubiger stehen, deine Bedränger werden erwachen und du wirst ihre Beute 8 Du hast viele Völker ausgeplündert; deshalb plündern jetzt die Völker dich aus, die übrig blieben, wegen des Blutes, das du vergossen hast unter den Menschen, wegen der Gewalttaten, die du verübt hast an Ländern und Städten und an all ihren Bewohnern.

Über den Ausbeuter: 2,9-14

9 Weh dem, der für sein Haus unrechten Gewinn sucht und sich hoch droben sein Nest baut, um dem drohenden Unheil zu entgehen. 10 Zur Schande für dein eigenes Haus hast du beschlossen, viele Völker niederzuschlagen; damit sündigst du gegen dich selbst. 11 Es schreit der Stein in der Mauer und der Sparren im Gebälk gibt ihm Antwort. 12 Weh dem, der eine Stadt mit Blut erbaut und eine Festung auf Unrecht gründet. 13 Bewirkt es nicht der Herr der Heere, dass die Völker sich plagen nur für das Feuer, Nationen sich abmühen für nichts? 14 Ja, das Land wird erfüllt sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.

Über den Gewalttätigen: 2,15-17

15 Weh dem, der seinen Freund aus dem Becher seines Zorns trinken lässt, ja, ihn betrunken macht, damit man ihn nackt sieht. 16 Du sollst dich an Schande sättigen, nicht an Ehre; auch du sollst trinken und taumeln. Der Becher in der Hand des Herrn kommt nun zu dir; Schmach und Schande bedecken deine Ehre. 17 Denn dich erdrückt dein Verbrechen gegen den Libanonwald und die Vernichtung des Großwilds lastet auf dir, wegen des Blutes, das du vergossen hast unter den Menschen, wegen der Gewalttaten, die du verübt hast an Ländern und Städten und an allen ihren Bewohnern.

Über den Götzendiener: 2,18-20

18 Was nützt ein Götterbild, das ein Bildhauer macht, ein gegossenes Bild, ein Lügenorakel? Wie kann der Bildhauer auf den Götzen vertrauen, auf das stumme Gebilde, das er selber gemacht hat? 19 Weh dem, der zum Holz sagt: Erwache!, und zum stummen Stein: Wach auf! Gibt der Götze denn Auskunft? Gewiss, er ist mit Silber und Gold überzogen, doch er hat keinen Geist, keinen Atem. 20 Der Herr aber wohnt in seinem heiligen Tempel. Alle Welt schweige in seiner Gegenwart.