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DAS BUCH AMOS Kapitel 9

Kapitel 9

Die fünfte Vision: Der Untergang des Tempels und des Volkes: 9,1-6

91 Ich sah den Herrn beim Altar stehen. Er sagte: Zerschlag den Knauf der Säule, sodass die Tragbalken zittern. Ich zerschmettere allen den Kopf. Was dann von ihnen noch übrig ist, töte ich mit dem Schwert. Keiner von ihnen kann entfliehen, keiner entrinnt, keiner entkommt. 2 Wenn sie in die Totenwelt einbrechen: meine Hand packt sie auch dort. Und wenn sie zum Himmel aufsteigen: ich hole sie von dort herunter. 3 Wenn sie sich auf dem Gipfel des Karmel verstecken: ich spüre sie dort auf und ergreife sie. Wenn sie sich vor mir auf dem Grund des Meeres verbergen, dann gebiete ich der Seeschlange, sie zu beißen. 4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft ziehen, dann befehle ich dort dem Schwert, sie zu töten. Ich habe meine Augen auf sie gerichtet zu ihrem Unheil, nicht zu ihrem Glück. 5 Gott, der Herr der Heere, er berührt die Erde, sodass sie vergeht und all ihre Bewohner voll Trauer sind, sodass die ganze Erde sich hebt wie der Nil und sich senkt wie der Strom von Ägypten. 6 Er erbaut seine Hallen im Himmel und gründet sein Gewölbe auf die Erde; er ruft das Wasser des Meeres und gießt es aus über die Erde - Jahwe ist sein Name.

Gericht und Heil: 9,7-15

Erwählung und Gericht: 9,7-10

7 Seid ihr für mich mehr als die Kuschiter, ihr Israeliten? - Spruch des Herrn. Wohl habe ich Israel aus Ägypten heraufgeführt, aber ebenso die Philister aus Kaftor und die Aramäer aus Kir. 8 Die Augen Gottes, des Herrn, sind auf das sündige Königreich gerichtet. Ich lasse es vom Erdboden verschwinden; doch ich werde das Haus Jakob nicht völlig vernichten - Spruch des Herrn. 9 Ja, seht, ich selbst gebe den Befehl, ich schüttle unter allen Völkern das Haus Israel, wie man (Korn) schüttelt in einem Sieb, ohne dass ein Stein zu Boden fällt. 10 Alle Sünder meines Volkes sollen durch das Schwert umkommen, alle, die sagen: Das Unheil erreicht uns nicht, es holt uns nicht ein.

Die Verheißung des künftigen Heils: 9,11-15

11 An jenem Tag richte ich die zerfallene Hütte Davids wieder auf und bessere ihre Risse aus, ich richte ihre Trümmer auf und stelle alles wieder her wie in den Tagen der Vorzeit, 12 damit sie den Rest von Edom unterwerfen und alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - Spruch des Herrn, der das alles bewirkt. 13 Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, da folgt der Pflüger dem Schnitter auf dem Fuß und der Keltertreter dem Sämann; da triefen die Berge von Wein und alle Hügel fließen über. 14 Dann wende ich das Geschick meines Volkes Israel. Sie bauen die verwüsteten Städte wieder auf und wohnen darin; sie pflanzen Weinberge und trinken den Wein, sie legen Gärten an und essen die Früchte.15 Und ich pflanze sie ein in ihrem Land und nie mehr werden sie ausgerissen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.