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Amba Diskorus, der 25ste Patriarch

Amba Diskorus, der 25ste Patriarch

 

Der glueckliche Vater Amba Dioskorus, der 25. Patriarch unter den Paepsten von Alexandria ging zur Ruhe auf der Insel Gagara am 7. Tut, 451 n. Chr., nachdem er fuer den orthodoxen Glauben einen schoenen Kampf gekaempft hatte. Als Dioskorus naemlich auf Befehl des Kaisers Marcianus zu dem Konzil berufen war, sah er eine grosse Menge von Bischoefen, deren Anzahl sich auf 630 belief. Dioskorus fragte : Was ist es den, wodurch der Galube so bedroht wird, dass diese grosse Versammlung berufen ist? Man antwortete ihm : Diese Versammlung ist nach dem Willen des Kaiser Marcianus zusammengekommen. Da erwiderte Dioskorus: Wenn diese Versammlung nach der Ansicht des Herrn Christus stattfindel, so wede ich an den Sitzungen teilnehmen und reden, was der Herr durch meine Zunge antworten laesst. Wenn sie aber nach der Ansicht des Kaisers stattfindet, so mag der Kaiser seine Versammlung leiten, wie er will. Als Dioskorus nun sah, das Leon, Patriarch von Rom, die Lehre vertritt, dass in Christus zwei Naturen und zwei Willen, auch nach ihrer Vereinigung, vohanden sein muessten, widerlegte Dioskorus diesen Leo, Patriarchen von Rom, und sagte : Christus ist Einer. Er ist es, welcher zum Hochtzeitsmahl ruft, wie ein Mensch. Er ist es, welcher das Wasser in Wein verwandelt, wie ein Gott, und in all seinen Handlungen nicht geteilt ist. Dioskorus bewies aus den Worten des Vaters Kyrillus, dass die Vereinigung des Wortes Gottes mit dem Koerper so sei, wie die Vereinigung der Seele mit dem Koerper, oder wie die Vereineigung des Feuers mit dem Eisen, und wenn sie aus zwei verschiedenen Naturen bestaenden, so seien durch ihre Vereinigung Eins geworden. Ebenso sei Christus der Herr ein Christus, ein Herr, eine Natur, ein Wille. Nicht einer von den in der Versammlung Anwesenden wagte, gegen Dioskorus aufzutreten. Es waren aber einige darunter, welche schon auf der Versammlung zu Ephesus, die gegen Nestor gerichtet war, zugegen waren. Diese benachrichteten den Kaiser Marcianus und die Kaiserin Pulcheria, dass ihre Sache betreff des Glaubens keinen Gegner habe, ausser Dioskorus, Patriarchen von Alexandra. Da liessen sie ihn und die vornehmsten Bischoefe von der Versammlung herbeikommen und sie hoerten nicht auf, die Worte unter sich zu wechseln, bis der Tag zu Ende war. Der heilige Dioskorus war in nichts von seinem Glauben abgewichen. Dem Kaiser und der Kaiserin war dies hoechst unangenehm und sie befahlen, ihn auf den Mund zu schlagen und ihm das Barthaar auszurupfen. Dies geschah. Dioskorus sammelte die Haare und die Zaehne, die sie ihm ausgerissen hatten, und schickte sie nach Alexqandria und liess dabei sagen : Dies ist die Furcht des Glaubens. Hiernach, als die uebrigen Bischoefe sahen, wie es ihm ergangen war, stimmten sie dem Kaiser bei, weil sie fuerchteten, dass sie dasselbe Schicksal wie jener erleiden koennten. Sie unterschrieben mit ihrem Nahmenszuge eine Schrift, in der sie anerkannten, dass Christus Gott und Mensch in zwei verschiedenen, getrennten Naturen sei. Dioskorus aber sandte hin und liess die Schrift holen, welche von den Bischoefen unterschrieben war. Dioskorus las sie und schrieb darunter ihre und aller derer Exkommunikation, welche den festgesetzten Glauben verlassen wuerden. Der Kaiser entzuernte darueber und befahl, ihn nach der Insel Gagara zu verbannen. Dioskorus wurde verbannt und mit ihm Amba Makarius, der Bischof von Caw. Zwei andere retteten sich durch die Flucht. Als sie nun mit Dioskorus nach Gagara kamen, behandelte ihn ein Bischof der dortigen Gegend, welcher Nestrainer war, mit einer unbeschreiblichen Verhoehnung und Verachtung, bis Gott durch den heiligen Amba Dioskorus grosse Zeichen und Wunder geschehen liess. Da folgten ihm alle und erwiesen ihn die groesste Ehre, weil Gott seine Auserwaehlten an jedem Orte verherrlicht. Zu Amba Makarius sprach Amba Dioskorus aber : Dir ist die Krone in Alexandria beschieden. Er schickte ihn mit einem der rechtglaeubigen Kaufleute nach Alexandria. Dort empfing Makarius die Maertyrerkrone. Der heilige Dioskorus, als er seinen schoenen Kampf vollendet hatte, schied aus diesem vergaebglichen Leben und erlangte die Krone des Bekenntnisses. Sein seeliges Ende erfolgte auf der Insel Gagara, und dort ist der Ort, wo sein Koerper ruht. Seine Gebete seinen mit uns. Amen!